Deutscher Startup Monitor: Investments in deutsche Start-ups nehmen zu
Wie geht es Start-up-Gründerinnen und -Gründern und der Start-up-Branche insgesamt? Das hat der Startup-Verband im Deutschen Startup Monitor 2025 ermittelt. Die zentralen Erkenntnisse im Überblick.

Die Investments in deutsche Start-ups nehmen langsam wieder zu: Für das Jahr 2025 erwartet der Deutsche Startup-Verband Investitionen in Höhe von rund 8 Milliarden Euro in Start-ups, die in der Bundesrepublik ansässig sind. Damit würde sich der seit 2023 anhaltende allmähliche Aufwärtstrend bei den Start-up-Investments weiter fortsetzen – gegenüber dem Jahr 2015 (2,7 Milliarden Euro) wäre sogar eine Verdreifachung der Start-up-Investments erreicht. Von den Investitionssummen des Spitzenjahrs 2021, als 14,6 Milliarden Euro in deutsche Start-ups investiert wurden, ist man dennoch weiterhin deutlich entfernt.
Diese Zahlen sind einige der Erkenntnisse des Deutschen Startup Monitors (DSM), für den der Startup-Verband Gründerinnen und Gründer befragt hat und deren Ergebnisse an diesem Montag vorgestellt wurden. 1.848 Personen, vornehmlich Start-up-Gründer, hatten an der DSM-Befragung teilgenommen – 6,1 Prozent davon aus Hessen. Einige zentrale Erkenntnisse des DSM 2025 in unterschiedlichen Bereichen:
Start-ups:
Blickt man auf die Branchen, zeigt sich, dass die meisten Start-ups in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologie (26,6 Prozent), Medizin und Gesundheitswesen (10,6) sowie Nahrungsmittel und Konsumgüter (6,6) tätig sind. Über alle Branchen hinweg ist der Anteil an Start-ups, die KI als zentralen Bestandteil ihres Produkts betrachten, auf mittlerweile 45,1 Prozent gewachsen (2024: 39,1). Abgenommen hat derweil der Anteil an Start-ups, die sich dem Bereich „Green Economy“ zuordnen – von 48,1 Prozent im Jahr 2024 auf nun noch 44,0 Prozent.
Im Durchschnitt hat ein Start-up 15,8 Mitarbeiter, ein leichter Rückgang im Vergleich zu 2024 (16,7). Laut DSM berichteten Start-ups zuletzt auch von weniger Schwierigkeiten beim Rekrutieren von Fachkräften. Beim Kundenfokus spielt B2B für Start-ups weiterhin die mit Abstand wichtigste Rolle (74,8 Prozent). Der B2C-Anteil nimmt erneut leicht ab auf nun 18,2 Prozent (2024: 19,4). Zuwächse verzeichnet derweil der Bereich B2G (Business to Government), der in diesem Jahr bei 7,0 Prozent liegt (2024: 5,9).
Gründerinnen und Gründer:
Ein durchschnittlicher Start-up-Gründer, respektive eine Start-up-Gründerin, ist laut DSM-Befragung 2025 exakt 37,7 Jahre alt – womit es kaum eine Veränderung im Vergleich zum Vorjahr gibt (37,8). Frauen sind in der Start-up-Szene mit 19,8 Prozent weiterhin deutlich unterrepräsentiert, auch wenn der Gründerinnenanteil zuletzt leicht gestiegen ist (2024: 18,8). 16,9 Prozent der Gründerinnen und Gründer haben zudem eine Einwanderungsgeschichte – sprich, entweder sie selbst oder beide Elternteile sind im Ausland geboren.
Finanzierung:
Als ein Trend-Thema im Bereich Start-up-Finanzierung zeigt der DSM den Defense-Bereich auf. Die bundesweiten Investitionen in Defense-Tech-Start-ups sind von 1,8 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 888,7 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 massiv gestiegen. Über alle Branchen hinweg haben deutsche Start-ups in diesem Jahr bis zum Stichtag der DSM-Befragung am 24. September bereits mehr Investments erhalten (7,5 Milliarden Euro) als im Vorjahr (7,4 Milliarden Euro). Zugleich setzen immer mehr Start-ups auf Bootstrapping, sprich das Wachstum ganz ohne externe Finanzierung. Ihr Anteil stieg von 19,2 Prozent im Jahr 2024 auf nun 23,9 Prozent.
Ein wichtiger Treiber für die Gründungsaktivität in Deutschland sind laut DSM-Report öffentliche Fördermittel. 55,4 Prozent der Gründer betrachten staatliche Unterstützung als relevante Finanzierungsoption, 45,0 Prozent nutzen sie bereits – laut Startup-Verband sind Fördermittel damit quantitativ „die mit Abstand wichtigste externe Finanzierungsquelle“. Betrachtet man die unterschiedlichen staatlichen Fördermittel im Detail, kommt den Start-up-Stipendien mit einem Anteil von 30,5 Prozent die größte Bedeutung zu. Mit push! bietet auch das Land Hessen ein eigenes Start-up-Stipendium an. Die Mehrheit der Start-ups (52,5 Prozent) bewertet die erhaltene staatliche Förderung grundsätzlich positiv.
Start-up-Ökosystem:
Im Vergleich zu den USA wird das Gründungsökosystem in Deutschland etwas besser bewertet als noch ein Jahr zuvor. Laut DSM sehen nun 39,8 Prozent den Standort Deutschland vorne (2024: 33,5). Innerhalb Europas sehen 61,2 Prozent der Start-ups in Deutschland die besten Bedingungen. Wesentliche Qualitätsfaktoren für das Start-up-Ökosystem in Deutschland sind aus Gründersicht die Nähe zu Universitäten (81,6 Prozent positive Einschätzungen), das Netzwerk zu anderen Gründerinnen und Gründern (69,5 Prozent) sowie wirtschaftspolitische Initiativen (55,3).
Der gesamte Deutsche Startup Monitor 2025 kann hier abgerufen werden.
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